Rudolf Merzenich ist im Alter von 89 Jahren verstorben!
Eine uns vertraute Stimme schweigt.
Ein Ruderer, der immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel hatte,
kann den Kurs nicht mehr bestimmen.
Ein Mensch, der mit uns im gleichen Boot saß, lebt nicht mehr.
Gemeinsame Bilder ziehen in Gedanken vorbei.
Was bleibt, sind Erinnerungen an ungezählte schöne Stunden.
Rudolf Merzenich
unser ältestes Mitglied, der Mitte Juli seinen 90-jährigen Geburtstag gefeiert hätte, ist am 26. Juni 2020 für immer von uns gegangen.
“Rudi“, wie ihn seine Freunde nennen durften, war Mitglied in unserem Verein seit Oktober 1974. Er betrieb das Rudern bis zu seiner Krankheit mit sehr großem Engagement. Ob in “seinem“ Renn-Einer “Oldie“, in dem ich ihn oft schon frühmorgens, nur die Schwäne waren seine Begleiter, beobachten konnte oder als Steuermann des Altherren-Achters “Herakles“, Rudi fühlte sich auf jedem Roll- und Steuersitz wohl. Viele schöne Stunden verbrachten wir gemeinsam bei Wanderfahrten auf Deutschlands schönsten Ruderrevieren.
Als mein Wegbegleiter in unserer gemeinsamen Zeit in der KRG war Rudi stets ein verlässlicher und kompetenter Mitstreiter, dessen Wort für mich hohes Gewicht hatte. Einfach waren allerdings Sach-Diskussionen mit ihm nie, oft konnte es Tage (und Wochen) dauern, bis eine gemeinsame Basis gefunden war: Wichtig nur, sie wurde gefunden!
Er gehörte zum Team, das den Umzug des Vereins, damals noch auf der anderen Ruhrseite beheimatet, nach der Trennung von der Tennisriege am 20. Dezember 1983 planerisch und stets selbst “Hand anlegend“ begleitet hat. Seine handwerklichen Fähigkeiten stellte er seiner KRG in den ersten schweren Nach-Umzugsjahren als Bootswart zur Verfügung. In dieser Zeit hat er sich auch seinen Beinamen “Herr der Stege“, erworben, war er doch für die Beschaffung und Installation unserer Ruderstege, von denen gut dreißig Jahre lang unzählige Ruderinnen und Ruderer ab- und angelegt haben, unter ihnen Weltmeister und Olympiasieger, zuständig! Nun hat er sein letztes “Ruder halt!“ gehört und unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Lieber Rudi, mit Dank verabschiedet sich “deine KRG“ von dir mit einem letzten dreifachen:
Hipp, Hipp, Hurra!
masche